Yvonne´s Tagebuch: Arbeitseinsatz in Kleinmecka

Hallo ihr Lieben.

 

Schon wieder hatte ich einen Ausflug und ein Abenteuer zu bestehen. Diesmal ging es zum Kulturhof Kleinmecka von Robert Herrmann. Arbeitseinsatz Bausommer. Landluft, Natur, Helfen. Ich mach mit! Vier Tage. Mein hauseigener Shuttlesevice fährt mich rucksackbepackt mit Schlafsack und Isomatte zum Arbeitsort (Danke Frank!).

 

Ich kenne noch niemanden und nach einer herzlichen Begrüßung und kurzer Einweisung geht´s auch schon los. Wir arbeiten unterm Dach und befüllen Rillen (Staken) mit einem Lehm-Stroh-Gemisch und merken schon bald, wir brauchen dazu mehr Stroh. Wer hat welches...? Ein kurzer Anruf. Nachbarschaftshilfe unter den Dörflern und los geht´s. Mit dem neuen Gemisch arbeiten wir dann bis in die Abendstunden und werden von Klaus seiner wunderbaren Frau Ineke mit selbstzubereiteten Eierkuchen bewirtet. Wir essen im Hof. Dann ruft das Gößnitzer Open Air die einen, mich ruft das Zelt. Mir tut alles weh... Hab ich eine erholsame Nacht?? Frau Mücke kann euch die Frage beantworten.

 

Dafür bekomme ich an Tag 2 einen fantastischen Sonnenaufgang und das Lernen in Geduld. Der Wasserkocher ist weg und ich weiß nicht wo der Strom angeht. Hilfe!! Ich will einen Tee! 2 1/2 Stunden später ist Frühstück. Endlich. Hab ich euch schon gesagt, dass ich mit den Hühnern aufstehe?? Naja. Nun bin ich satt und zufrieden und es kann weiter gehen. Doch alle haben Termine im Außen einzuhalten und ich bin für die nächsten 5 Stunden mit Arbeitsauftrag die alleinige Herrscherin über Holzaufräum- und Stapelarbeiten

mit Abwechslung - Wiese rechen. Beschenkt mit Stille, Vogelgezwitscher, Landluft. Ohne Radio und Autolärm. Was für ein Arbeiten.  

Ab halb 4 bereichert uns dann Lisa aus Leipzig mit ihrer Arbeitskraft und ich mach erstmal heim und schlaf zu Hause. Frau Mücke

freut sich schon auf die neue Mieterin und hat auch gleich Verstärkung mitgebracht.

 

Tag 3: Frisch gestärkt, mit einem großen Essensvorrat betrete ich erneut den Kulturhof und wir bereiten in Windeseile alles für 11.00

Uhr vor. Denn dann kommen Fotografen und Fernsehen, Maria Kühl und viele andere Unterstützer. Denn Robert bekommt von der Denkmalstiftung einen Fördervertrag überreicht und kann somit den Hof weiter baulich auf Vordermann bringen. Es ist eine tolle Stimmung und Lisa und ich versorgen alle mit Tee, Kaffee und Kuchen. Ich bin erstaunt, wie viele ich von meinen bisher erlebten Workshops und Seminaren schon kenne und freue mich noch mehr an diesem Projekt mitwirken zu können. Gemeinschaft und Zugehörigkeit. Diese Wörter prägen mich für den Rest des Tages. Alle helfen und unterstützen so wie es möglich ist und wie sie können. Wir arbeiten dann wieder bis in die späten Abendstunden mit dem wohlbekannten Duft des Lehm-Stroh-Pampe-Gemischs und werden wieder halb 9 von Ineke mit einer liebevoll zubereiteten Suppe versorgt. Zur Feier des Tages zünde ich an der Feuerstelle

ein Feuer an und wir essen gemütlich im Kreis an der behaglichen Wärme. Ruhe und Stille kehrt ein. Schlafenszeit. Frau Mücke und ihre Gang warten schon... 

 

Tag 4 beginne ich mit einem kraftvoll roten Sonnenaufgang und einer eigenen Sinnewanderung in fremden Gefilden und werde reichlich beschenkt. Denn hier draußen ist alles zehnmal intensiver und ich bekomme ohne Ende Eindrücke, Gerüche, tierische Begegnungen (guten Morgen Waschbär, Rehe, Vögel) und eine Idee nimmt Formen an. Auch dazu dient das Abtauchen in andere Orte und Projekte. Die Kreativität sucht sich den Weg nach oben.

 

Im Hof wieder ankommend, decke ich für alle den Sonntagsfrühstückstisch. Gemeinsam starten wir nochmal einen kurzen Arbeitseinsatz und machen uns gegen Mittag auf den Weg nach Hause. Mein Shuttleservice steht auch bereit und ich bin glücklich und zufrieden, hier mitgewirkt zu haben.

 

Es braucht Menschen wie uns, um wundervolle Orte wiederherzustellen und sie für diejenigen zu erhalten, die sich mit Kultur und Natur verbunden fühlen. Mach du dein eigenes Abenteuer. Der nächste Bausommer kommt bestimmt!!

 

Alles Liebe.

Die mit Mückenstichen übersäte Bundesfreiwillige. 

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Kommentare: 2
  • #1

    Anbdreas Kastl (Dienstag, 06 August 2019 06:43)

    Schön dargestellt... Das sind die kleinen Dinge des Lebens, die unvergesslich bleiben.

  • #2

    Silke Steinbach (Mittwoch, 07 August 2019 06:16)

    Klasse Beitrag, in jeder Hinsicht. Danke Yvonne ! :)