Tag 16: Graffiti, Geldsorgen und Monumente

Nach einem gemeinsamen Frühstück mit interessanten Gesprächen nehme ich mir noch Zeit, um für den 11jährigen Devvrat seinen Namen in Graffitschrift zu malen. Mit leuchtenden Augen sitzt er neben mir und sieht aufmerksam zu, wie der Schriftzug nach und nach entsteht. Es dauert nicht lange, bis er selbst zu Stift und Papier greift.

 

Dann mache ich mich auf den Weg in die Stadt. Mein Bargeld neigt sich dem Ende und ich brauche dringend Nachschub. An Geldautomaten mangelt es hier nicht, jedoch an meiner Kenntnis, wie und in welcher Höhe hier Geld abgehoben werden kann. Nach dem vierten Geldautomaten gebe ich auf. Mit leerem Portemonnaie kehre ich zurück in die Unterkunft, denn 14 Uhr werde ich von einem Taxifahrer abgeholt, der mir heute den Amber Fort, den Nahargarh Fort und den Wasserpalast zeigen wird.

  

Mit Hilfe des Taxifahrers starte ich meinen nächsten Anlauf, Geld abzuheben. Diesmal mit Erfolg. Er erklärte mir, dass pro Tag maximal 20.000 Rupien (ca. 250 Euro) in zwei Schritten, d.h. mit etwas Abstand der Transaktionen, zu je maximal 10.000 Rupien abgehoben werden können. Muss man wissen. Außerdem wird zuerst der Betrag und dann die PIN eingegeben. Der erste Automat war leer, beim zweiten klappte es dann schließlich…

  

Sodann stand meinem Ausflug nichts mehr im Wege. 

Hoch oben auf einem Berg thront das imposante Amber Fort - eine ehemalige Festung - über der Stadt. Sehr beeindruckend. Die Fahrt auf den Berg erinnert mich ein wenig an Italien.

  

Oben angekommen der erste Elefant. Und dann noch bemalt. Eine tolle Begrüßung!

  

Nach einigen kurvigen und steilen Metern zu Fuß bergauf erreiche ich über ein Tor den Innenhof und erkunde die riesige Anlage über irgendwie nie enden wollenden Gänge, Treppen, Höfe, Terrassen und Balkone. Ein Highlight war definitiv der Spiegelpalast. Hier glitzerte und funkelte es ganz nach meinem Geschmack. Denn hier wurden in die ohnehin schon aufwendig gestalteten Ornamente, Säulen und Arabeske Spiegelmosaikfliesen und Glas eingearbeitet. Und mittendrin noch ein blühender Garten. Einfach traumhaft!

 

Übrigens waren auch hier meine Qualitäten als Fotomodell sehr gefragt. Selfies über Selfies. Wahnsinn. 

Gegen 16:30 Uhr mache ich mich auf den Weg zurück zum Parkplatz. Denn auf meinem Programm steht noch ein romantischer Sonnenuntergang auf dem nahegelegenen Nahargarh Fort, der wohl hierfür als schönster Aussichtspunkt gilt. Diese Aussage kann ich nur bestätigen: Man blickt über die ganze Stadt, über Dächer, Kuppeln, Türme, die grüne Landschaft. Und wie schön es ist, die Farb- und Formspiele der untergehenden Sonne zu beobachten.  Ich genieße... 

Märchenhaft wird es auf der Fahrt zurück in die Stadt. Inmitten eines Sees erstrahlt der verträumte Wasserpalast „Jal Mahal“. Ich schlürfe eine Kokosnuss und halte noch einen Moment inne.

 

Nun habe ich aber Hunger und Lust auf einen Burger. Ich lasse mich noch hinreißen, einen Abstecher in eine Textildruckerei zu machen und bestehe dann aber darauf, auf direktem Weg zum Restaurant „Barbeque Nation“ zu fahren. Was ich nicht wusste: Es stand „all you can eat“ auf der Speisekarte. Es wird ein Leckerbissen nach dem anderen serviert. Und dann noch das Buffet. Den Burger hatte ich schon längst vergessen. Als Highlight Kulfi und eine andere süße indische Spezialität. Mehr ging dann aber wirklich nicht mehr.

 Zufrieden rolle ich in mein Bett.

PS: Auf dem Weg vom Amber Fort zurück zum Parkplatz hatte ich endlich die Gelegenheit, mein Gewicht zu checken. Ich war schon etwas in Sorge wegen des vielen guten Essens. Hier saß doch tatsächlich ein Einheimischer mit einer Personenwaage zwischen Schmuckständen, Spielzeug, Süßigkeiten und anderem Krims Krams für Touristen. Meine Chance! Erst traute ich mich nicht, doch dann kehrte ich um. Alles entspannt, die Waage auf ganz auf meiner Seite. Witzig waren die Blicke um mich herum ...